Vereinbarkeit von Familie und Beruf

Für die Generation der nun langsam aus dem Berufsleben ausscheidenden Kolleginnen und Kollegen war es selbstverständlich - erst die Arbeit, dann lange nichts, und dann der ganze Rest.

Spätestens seit der Jahrtausendwende ist dies nicht mehr das Lebensmodell junger Familien. Work-Life-Balance, das Schlagwort einer neuen Generation berufstätiger Mütter und Väter, setzt den Akzent auf Life, nicht auf Work. Hieran muss sich die Lebenswirklichkeit im ärztlichen Beruf anpassen. Und der, der sich zuerst und am besten anpasst, der hat die zuverlässigsten und damit auch zufriedensten Mitarbeiter.

Daher setzen wir uns für entsprechende Arbeitszeitmodelle ein, die den Erfordernissen von ihre Kinder betreuenden Müttern wie Vätern gerecht werden. Wir unterstützen die Einrichtung von Kinderbetreuungseinrichtungen, die den Erfordernissen berufstätiger Ärztinnen und Ärzte entgegenkommen, ohne dass Stress entsteht, weil die Arbeit doch länger braucht und die Kita schließt. Wir wünschen uns, dass Arbeitgeber sich mehr noch als bisher nicht nur nach ihren vorgefertigten Rotationsdienstplänen, sondern auch nach den Wünschen und Bedürfnissen der Mitarbeiter sichten - das gilt im Übrigen nicht nur für für die ärztlichen, sondern alle Mitarbeiter.

Um Missverständnisse zu vermeiden: Flexibilität heißt nicht "Wünsch dir was", sondern die ehrliche Bereitschaft, den Bedürfnissen des Anderen offen gegenüber zu stehen. Am Ende müssen beide, Arbeitnehmer wie Arbeitgeber, Chefärztin / -arzt wie Assistenzärztin / -arzt Kompromisse eingehen, ohne das das übergeordnete Ziel, die Versorgung der Patienten, gefährdet würde.